Autorin Marijke Vriezeveen, Mundpflegespezialistin bei dentiwiki.de, 11. Januar 2024
Heute beantworte ich die Frage von Judith:
“ Mein Mann leidet unter Zähneknirschen. Dadurch bekommt er Schmerzen im Kieferbereich, sein Gebiss verändert sich auch im Negativen und das Geräusch ist so laut, dass ich nachts nicht schlafen kann. Was können wir am Besten tun?“
In den letzten 10 Jahren habe ich viele wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Zähneknirschen gelesen.
In Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten hoffen wir eine gute Antwort auf Judiths Frage geben zu können, und zwar mit diesen 10 Tipps:
1. Der allerwichtigste Tipp: Trage sofort eine sichere (CE geprüfte) Zahnknirschschiene.
Da der Kiefer während des Zähneknirschens mit einer gewaltigen Kraft (300 kg) übereinander reiben, können die Zähne komplett abbrechen. Die Kraft ist so stark, dass man damit sogar eine Walnuss aufbrechen könnte.
Es stellte sich heraus, dass der Zahnschmelz von Knirschern bis zu 20 Mal schneller verschwindet als bei Nicht-Knirschern.
Für eine maßangefertigte Schiene vom Zahnarzt bezahlt man zwischen 300 und 600 € und die Wartezeit beträgt ca. 6 bis 8 Wochen.
Es gibt (zum Glück) auch günstigere Schienen, die man zu Hause innerhalb weniger Minuten selber anfertigen kann.
Der absolute Favorit ist Sova Aero Nightguard von dem schwedischen Arzt Dr. Akervall.
Sova Aero ist aus mehreren Gründen eine der beliebtesten Knirschschienen der Welt.
Aus einer wissenschaftlichen Studie der Michigan Universität stellte sich heraus, dass Sova Aero genauso effektiv ist wie Knirschschinen vom Zahnarzt, allerdings auch viel komfortabler.
- Der auffälligste Unterschied zu anderen Schienen ist, dass Sova Aero nicht nur das Gebiss zu 100% schützt. Die eingebaute Diffusix Technologie sorgt dafür, dass das Zähneknirschen weniger heftig wird.
- Sova ist mit einer Dicke von 1,6 mm die allerdünnste Schiene auf dem europäischen Markt, wodurch man sogar vergisst, dass man eine Schiene trägt. Das Material besteht aus biologisch abbaubarem Material und nicht aus EVA, BPA oder Ähnlichem.
- Die Perforationen in Sova regulieren die Zu- und Abfuhr von Speichel und verringern auf diese Weise die Chance auf Karies.
- Ein weiterer Vorteil ist, dass man Sova Aero formen kann, so oft man will.
- Der Anbieter von Sova bietet eine “nicht-gut-Geld-zurück” Garantie.
Sehen Sie sich hier an, ob Sova etwas für Sie ist.
Oder lesen Sie hier den Test: Die Top 10 der besten, getesteten
Knirschschienen.
2. Besuchen Sie einen Physiotherapeuten.
Wenn Sie bereits seit langer Zeit mit den Zähnen knirschen, können ernsthafte Kieferprobleme entstehen.
Der Kiefer kann beispielsweise im gleichen Stand bleiben, wodurch man den Mund nur gering öffnen kann. Essen, trinken und sprechen wird dadurch erschwert. Darüberhinaus kann es sein, dass der Kiefer sich aushakt.
Um diese Probleme behandeln und in Zukunft verhindern zu können, empfehlen wir einen Physiotherapeuten. Der Physiotherapeut bringt Ihnen Übungen bei, die verhindern, dass der Kiefer im gleichen Stand bleibt, und die dabei helfen, dass der Kiefer wieder in Balance gebracht wird.
3. Meiden Sie Stress.
Es hat sich herausgestellt, dass Stress einer der größten Risikofaktoren fürs Zähneknirschen ist.
Obwohl wahrscheinlich vor allem genetische Veranlagung eine große Rolle beim Zähneknirschen spielt, kann Stress die Risiko auf Bruxisme erhöhen. Daher ist es ratsam, um Stress so gut es geht, zu vermeiden. Bei Interesse kann man auch einen Psychologen zu Rate ziehen.
4. Wenig Alkohol und Drogen benutzen.
Übermäßiger Alkohol- und/oder Drogenkonsum kann mit Zähneknirschen einhergehen. Es geht hierbei um den direkten Effekt von Alkohol/Drogen, meistens in der Nacht nach der Einnahme.
Obwohl das Zähneknirschen in solchen Fällen nicht mehrere Nächte lang anhält, kann es aber bereits nach einer Nacht so heftig sein, dass bereits Schmerzen oder sogar Schäden auftreten. Indem man ganz einfach den Alkohol- und Drogenkonsum in Grenzen hält, kann man dies verhindern.
5. Medikamente.
Immer häufiger werden Medikamente vom Hausarzt vorgeschrieben, die das Zähneknirschen behandeln können. Es geht hierbei um Medikamente, die die Kiefermuskulatur einigermaßen erschlaffen lässt, wodurch das Zähneknirschen nachts nicht mehr auftritt.
Die Einnahme von Medikamenten beim Zähneknirschen befindet sich jedoch noch in einer Testphase. In vielen Fällen greift man lieber zu anderen Behandlungsmethoden.
6. Weniger Koffein.
Die Einnahme von Koffein erhöht die Aufmerksamkeit, wodurch Adrenaline freigesetzt wird. Diese Energie will sich ausbreiten. Bei Zähneknirschern ist dies in Richtung der Kaumuskulatur der Fall.
Dadurch dass man weniger Cola, Kaffee und Energiedrinks trinkt, kann man Bruxisme einfacher entgegenwirken.
7. Schlafapnoe behandeln.
Untersuchungen haben gezeigt, dass ca. ein Viertel der Menschen mit Schlafapnoe auch unter Zähneknirschen leidet. Wenn man sich gegen Schlafapnoe untersuchen und behandeln lässt, kann man dem Zähneknirschen entgegenwirken.
8. Kauen Sie so wenig wie möglich.
Versuchen Sie unnötiges Kauen auf Stiften oder anderen Gegenständen, die nichts mit der Nahrungsaufnahme zu tun haben, zu verhindern. Verhindern Sie, dass sich die Kiefermuskulatur (unnötig) an Kaubewegungen gewöhnt.
Machen Sie sich dessen bewusst, indem Sie beispielsweise einen Sticker auf die Armbanduhr kleben. Jedes Mal, wenn Sie auf die Uhr schauen, hören Sie sofort mit unnötigem Kauen auf. Versuchen Sie darüberhinaus auch, dass Sie Nahrung zu sich nehmen, bei der Sie lange kauen müssen, wie zB ein Steak.
9. Bewusstwerdung
Wenn man tagsüber sich mit dem Zähneknirschen häufiger beschäftigt, fällt es einem auch schneller auf, wenn man mit den Zähnen knirscht.
Da das Zähneknirschen vor allem in leichten Schlafphasen auftritt, kann man auf diese Weise üben, aufzuwachen, sobald man anfängt zu knirschen.
Man merkt tagsüber auch schneller, wenn man die Kiefer aufeinanderklemmt.
Zum Schluss
Wenn man unter heftigem Zähneknirschen leidet, ist es wichtig, um das Gebiss mit einer sicheren CE geprüften Knirschschiene zu schützen.
Lesen Sie daher auch meinen Test: Was ist die beste Zahnknirschschine von 2020?